Samstag, 9. Oktober 2010

Samstag, 09.10.10

klimawandel ist uncool. wir schreiben samstag, den 9. oktober 2010; es ist nicht zu übersehen, wie tief die sonne mittlerweile schon wieder steht, aber trotzdem sind die temperaturen mit dreiviertelarmshirt und sweatblazer angenehm zu ertragen. in der sonne empfinde ich es sogar als wohlig warm, während ich mit udo lindenberg auf den ohren durch die überfüllte fußgängerzone der innenstadt schlendere.

bevor ich heute morgen im tv die überaus erfreuliche wettervorhersage anschaute, hatte ich mir noch die nachrichten reingepfiffen, welche ich nun in gedanken noch einmal revue passieren lasse.
afghanistan berichtet von explosion in moschee, wohl 15 tote; ein anschlag? es ist davon auszugehen. wende meinen blick von den pflastersteinen ab und lasse ihn gen himmel schweifen; ein kräftiges, dunkles blau, keine wolke zu sehen. in diesem moment wünschte ich, der himmel würde nicht so scheinheilig tun, wenn ich gerade mal spontani daran denke, das die ozonschicht am arsch ist. auf den ersten blick ein gedankensprung, aber irgendwie hängt es doch alles zusammen. lasse meine gedanken weiterwandern.

'menschen bauen atomwaffen. mäuse würden niemals mäusefallen bauen.'

dass früher alles besser war, ist ne kackaussage. ich betrachte meinen noch nicht abgeblätterten nagellack, der ganz sicher nicht, wie es auf der flasche stand, orchideenfarben ist. in der tier- und pflanzenwelt hat jede kleinste pigmentierung, jede feinste blattstruktur eine aufgabe. kaum zu glauben, dass die streifen eines okapis die lichtverhältnisse (1%lichteinfall am boden) des tropischen regenwalds darstellen sollen. feinde sollen denken, es seien die sonnenstrahlen, welche durch das dickicht stoßen. die große, braune fläche wäre dann quasi mit einem baumstamm gleichzustellen.




über jahrtausende hinweg haben sich tiere und pflanzen auf die verhältnisse ihrer lebensräume angepasst. was heute existiert, hat unzählige konkurrenztiere und pfanzen überlebt. an der spitze der mensch; im gedächtnisvergleich dem menschenaffen unterlegen, trotzdem am höchten entwickelt. hoch genug, um nicht von säbelzahntigern aufgefressen zu werden. hoch genug, um zum mond zu fliegen und aus plastikflaschen fleece-pullover zu machen.

'Pro Klimawandel- 15 Grad im Winter sind super'

sogar hoch genug, um zu nicken, wenn es um die tatsache geht, dass strahlung durch kaputte ozonschicht nicht mehr in den weltraum gelangt, auf der erde bleibt, es dadurch immer wärmer wird, die polarkappen schmelzen, sich dann der golfstrom nicht mehr abkühlen kann, wodruch er nicht absinken kann, um zu seinem ursprungsort am äquator zurückzukehrern, er also stillsteht, keine wärme transportiert, sich die klimazonen verschieben und bis auf die äquatornähe alles kalt ist.
aber zu hoch, um zu verstehen, dass auch wir uns in einem entwicklungsprozess befinden und wir uns somit mit der tatsache, dass wir die bessere strategie hatten, als der säbelzahntiger, selbst im weg stehen. denn nichts ist vollendet, nur der tropische regenwald, der hat seine höchste entwicklungsstufe erreicht. und ausgerechnet der wird abgeholzt.

an dieser stelle habe ich noch den dringendsten wunsche, amerikanisierung anzusprechen. wenn man bedenkt, dass amerika die ideen und lebensarten der eingetrudelten flüchtlinge von damals annimmt, sie neu verpackt und dann an den rest der welt schickt, sprechen wir nicht von amerikanisierung, sondern eher vom melting pod. menschen verschiedenster kulturen, die sich quasi glücklich an den händen halten. und englisch sprechen wir in erster linie überall, weil dies erstens schon die mehrheit der länder tut und die sprache zweitens am einfachsten zu lernen ist. wo man sonst 42332 satzstrukturen lernen muss, um einen grammatikalisch korrekten satz zu sprechen, da kommen diese im englischen erst dann, wenn wir uns längst mit einfach verständigen können. und wenn ich mir anschaue, wie an vielen deutschen schulen englisch gesprochen wird oder besser gesagt versucht wird, zu sprechen, denke ich mir; gut, dass es nur englisch ist und nicht khmner, welches in kambodscha gesprochen wird.
da bekommt die ganze amerikanisierungsstory doch noch ein ganz anderes flair. ob man dies schlussendlich gut heißt oder nicht, sei bitte jedem selbst überlassen.

können sie die nachrichten ertragen? ich kaum noch. wir nehmen sie zur kenntnis, schalten den tv aus und fliegen zwei tage später über die herbstferien in die sonne. auch investiere ich gerne in einen neuen weltatlas, nicht aber wegen der tatsache, dass mit dem kartoffelanbau mittlerweile die landwirtschaftliche nutzung auf grönland möglich ist.

'Von wegen 'Öl geht aus', die lügen doch, die Ölstaaten. Es gibt genug, wenn sogar Enten schon in Öl baden'
(Culcha Candela- Schöne neue Welt)

und so gehe ich in stille gedenken an die rinderherden im tropischen regenwald an mcdonalds vorbei, investiere heute lieber in teueren starbucks-fairtradefraß, um morgen nicht im kalten zu sitzen. in diesem sinne ein englisches 'hugs and kisses', womit ich zu deutsch so viel ausdrücken möchte wie 'liebe leser, wir riechen uns!' :-)


Donnerstag, 16. September 2010

Mittwoch, 16.09.10

genug. zuerst möchte ich euch sagen, dass es mir leid tut, dass die abstände zwischen den einzelnen posts schon seit längerer zeit so groß sind! das liegt zum teil daran, dass momentan echt eine menge passiert. ich liebe es zu posten, aber ich möchte, dass das geschriebene genau dem entspricht, was ich sagen möchte. es gibt phasen, in denen es mich überkommt, aber auch jene, in denen ich mich selbst erst ein stück weit ordnen muss, damit ich aus den perspektiven schreiben kann, aus denen ich schreiben möchte. meine höchste priorität ist nicht, dass es gefällt. ich freue mich sehr, wenn es das tut, aber vor allem möchte ich für mich eine gewisse qualität fühlen und jeden einzelnen satz, jedes wort vertreten können. auch ist mir bewusst, dass ich meinen schreibstil an manchen stellen verändere; das liegt dann daran, dass meine posts eine wilde (hilde, haha) mischung aus meinem real life und meinen eigenen gedanken sind, sowie auch gedanken, ansichten und erfahrungen anderer interessanter menschen. also liebe, liebe leser, ich würde mir wünschen, dass ihr mich nicht aus den augen verliert, auch wenn ich manchmal nicht aus dem kram komme.

männer sind schweine. weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll. Ich konnte bis vor kurzem wirklich sagen, dass ich mit meinem single leben sehr zufrieden bin; freiheit steht für mich weit vorne in der top5. könnte mir mein leben so vorstellen, als dass ich erst spät heiraten werde; möchte niemals das gefühl haben, etwas verpasst zu haben. und beziehungen dauern so lange, bis die liebe vergeht (auch wenn das irgendwo fraglich ist, weil zwischen menschen, die ihr halbes leben miteinander vebracht haben, eine starke verbindung besteht, obgleich man diese als liebe bezeichnet oder nicht). Jedenfalls möchte ich mich nicht als teil der deutschen scheidungrate sehen; jede 3. ehe wird glaub ich geschieden. ach man ich hatte doch ein buch drüber gelesen, find die stelle aber grade nicht. also wenn ich heirate, dann will ich sagen können, dass es für immer ist. kinder hätte ich vielleicht auch gerne, wo auch immer die am besten hingebastelt werden. egal, ich möchte mein leben nicht planen, nur ein paar grobe ziele haben und das wären sie somit. aber vielleicht kommt auch alles ganz anders; so wie es immer anders kommt.

es tut mir wirklich leid, dass sich immer alle verlieben. und nein, dass heißt auf keinsten fall, dass ich mega von mir selbst überzeugt bin! von mädchen kriege ich oft gesagt, dass ich mich wegen meines aussehens glücklich schätzen sollte. 'so viele typen wollen dich!' ist ein standartspruch. aber es stimmt nicht; sie wollen mich nicht. oder besser gesagt, sie wollen nicht mich.

I’m not the one you want, babe
I’m not the one you need
You say you’re lookin’ for someone
Never weak but always strong
To protect you an’ defend you
Whether you are right or wrong
Someone to open each and every door
But it ain’t me, babe
No, no, no, it ain’t me, babe
It ain’t me you’re lookin’ for, babe
(Bob Dylan-It ain't me, Babe)

eine freundin hat mal gesagt, ich sei der krasseste, vielfältigste charakter den sie kennt. ein junge hat mir an dem abend, an dem wir uns kennenlernten seine gesamte lebensgeschichte und probleme (teilweise eigentlich wirklich peinlich für ihn) erzählt. als ich ihn gefragt habe, warum er mir das tut, sagte er einfach, dass er fühlt, dass man mir sowas erzählen kann. das highlight der stories war ein kerl, den ich eines morgens kennen lerne und der mir abends sagte, er hätte sich in mich verliebt; unsterblich. Und ich war den ganzen tag einfach nur primitiv und widerlich gewesen; ich hatte eine halbe stunde lang mein bereits gekautes kaugummi in der hand, um was zu essen und es dann anschließend weiterzukauen. ich hab kaugummis von anderen leuten weitergekaut und hatte 15 stück im mund, die vor mir schonmal 3 leute im mund hatten.(ich kann mich auch behnehmen, um hier nicht den mega verkackten eindruck zu hinterlassen) alles was er dazu sagte war, dass er nie wieder so ein mädchen finden würde wie mich.

es gibt einige dieser geschichten, aber das ding ist und bleibt; sie wollen nicht mich. es gibt auf der einen seite liebe und auf der anderen seite faszination und leider sind viele nicht in der lage, das eine vom anderen zu unterscheiden. ein krasser spruch dazu war 'anfangs dachte ich, es ist vielleicht mehr zwischen uns, du hast mich von anfang an fasziniert. du siehst toll aus, du bist intelligent, liebevoll und hast humor. aber ich habe gemerkt, auch wenn ich es anfangs wirklich nicht wahrhaben wollte, dass das doch leider nur faszination war.'

es ist hart; es ist so unglaublich hart und der teil, der am meisten weh tut, ist, auch wenn sich das kein mann der welt vorstellen kann 'du siehst toll aus, du bist intelligent, liebevoll und hast humor.' jeder denkt, es würde gut tun, das zu hören, aber das tut es in der situation nicht. weil man nicht genug ist. was nützen mit meine titten und 97-67-97 maße, wenn ich für diesen jemand nicht die eine sein kann? möchte meinen mitmenschen gegenüber nicht zu offen sein, habe angst, dass genau das wieder passiert. dass die anfänglichen dinge fesseln und ich selbst aber nicht reiche. das heißt nicht, dass das zwei verschiedene welten sind; aber wenn man sich vertraut ist, ist man eben noch ein stück weit tiefgründiger. und leider auch leichter verletzlich. das ist das risiko, was man jedes mal aufs neue eingeht, blind. und man wird es immer wieder eingehen, auch wenn es einem den boden unter den füßen wegzieht; weil man insgeheim hofft, doch einmal genug zu sein.

die mädels sagen komplizierte kerle seien nicht gut für mich. oh man, sie haben recht. aber leider gehöre ich zu denjenigen, die absolut nichts und nada für 0815 typen empfinden. eine freundin hatte neulich mal so einen am start; der mädchenschwarm schlechthin, relativ groß, hübscher körper, blaue augen, blonde, etwas längere haare und ein annehmbarer klamottenstil. 3274238 mädchen würden alles für ihn tun. aber er war nicht das, was sie wollte. er ist sicherlich ein lieber mensch; aber für sie ist er einfach zu lieb, zu us5 like. wie bei einem fohlen; wenn er ankommt möchte man sagen 'komm kleiner, geh ruhig noch ein ründchen auf die weide!'. auch kann ich mich nicht in aussehen verlieben. ich mein, duschen wär schon schön, aber kein zac efron.

tja und dann lernt man jemanden kennen, der interessant ist. der nicht ausschaut wie zac efron. und man redet über vieles; nicht über alles, aber über vieles. und man denkt sich, wow, was ein charakter und auch, wenn man sich vorgenommen hatte, sich nie wieder zu öffnen, man tut es, blind. vielleicht auch ausversehen zu weit. und dabei vergisst man leider viel zu schnell, dass jeder, aber auch jeder noch so komplizierte kerl ein arschloch ist. 'du bist wunderbar, aber leider nicht wunderbar genug für jemanden wie mich.'

mit diesem satz macht er sich sehr unattraktiv, weil es das pädagogische no go schlechthin ist. ich weiß auch nicht, was genau es ist, was mich verletzt; die tatsache, dass er mich nicht will oder die tatsache zu wissen, dass man mal wieder nicht genug war.

aber egal was kommt, ich werde niemals sagen, dass die liebe dazu da ist andere zu verletzen. zwar tut sie das des öfteren, aber ich könnte nicht vergessen, dass die liebe das ist, was uns am leben hält und das in jeder hinsicht, wenn man sich anschaut, dass sogar krebskranke allein durch das wissen, geliebt zu werden, geheilt werden können.

und so werde ich jeden tag genießen, zeit mit meinen liebsten verbringen und die bealtes hören, in der hoffnung, irgendwann einmal für jemanden genug zu sein.


Hey Jude don't make it bad
take a sad song and make it better
remember to let her into your heart
then you can start to make it better

Hey Jude don't be afraid
you were made to go out and get her
the minute you let her under your skin
then you begin to make it better

And anytime you feel the pain
hey Jude refrain,

don't carry the world upon your shoulders
for well you know that's it's a fool
who plays it cool
by making his world a little colder

Hey Jude don't let me down
you have found her now go and get her
remember to let her into your heart
then you can start to make it better

So let it out and let it in
hey Jude begin
you're waiting for someone to perform with
and don't you know that it's just you
hey dude you'll do
the movement you need is on your shoulder

Hey Jude don't make it bad
take a sad song and make it better
remember to let her under your skin
then you begin to make it better
(The Beatles- Hey Jude)




Montag, 23. August 2010

Sonntag, 22.08.10

Veränderungen. Seit ein paar wochen beschleicht mich große angst. Und zwar die angst, mich zu verändern. wahre traumfrauen haben einen an der klatsche, finde ich, bin nämlich kein freund von langeweile und normalotrott. obwohl ich diese svz gruppe nicht leiden kann; otto normal neben otto normal, die da felsenfest von ausgehen, sie seien die mega individuellen, weil sie sich mit ner nerdbrille und ner entenschnute sonstwo fotografieren oder mit ihrem fashionblog einen auf lookbookideenklau machen. finde manche blogs wirklich gut, aber auch nur die, auf denen schon nach wenigen zeilchen oder bildchen erkennbar ist, dass der jeweilige blogger ihn heiß und innig liebt und fotos einstellt, die wirklich von kreativität zeugen. der rest ist doch das reinste pillepalle; da bin ich ja individueller wenn ich mir nen schwarzen hosenanzug mit nadelstreifen anzieh. achwas, über individualität zerbrech ich mir ein andern mal den kopf; heute beschäftigt mich nämlich das, was um mich rum passiert; lauter verschissene veränderungen.

bin auch in diese svz gruppe eingetreten; nicht aber, weil ich auch vorhabe, mir ne nerdbrille zuzulegen, sondern weil einen an der klatsche haben für mich heißt(psychisch krankheitlich bedingt mal ausgeschlossen) auf gewissen gebieten ganz eigene herangehensweisen entwickelt zu haben, die man nicht haben müsste, weil man auch ohne sie gut durchs leben käme.

ich hasse veränderungen, so lange ich denken kann. dass sich wege trennen und man immer mehr auf sich gestellt ist, find ich verdammt kacke. es ist irgendwo sinnlos das zu sagen, weil man sich an alles gewöhnt, aber momentan geht es mir gegen den strich. höre mich an, wie ein verzogenes kind, dass beim einkaufen nicht das kriegt, was es sich wünscht. aber eigentlich mein ich das gar nicht so patzig (was ein wort); viel mehr habe ich schwierigkeiten, meine angst auszudrücken, nicht angenommen oder gemocht zu werden, wenn ich einmal ohne meine lieben da stehe. so mein ich das nämlich. es ist nicht so, dass ich nicht unabhängig bin; im gegenteil, ich bin nichts lieber als das, aber trotzdem habe ich immer ein mulmiges gefühl im magenbereich, wenn ich allein zu einer gruppe leute stoße, die sich untereinander schon alle kennen.

man sagt, alle 7 jahre verändert sich der geschmack und ich frage mich ernsthaft, welcher geschmack damit gemeint ist. der des essens, der anziehsachen. der männergeschmack? Vielleicht ist das 7. ehejahr ja auch deswegen so berühmt berüchtigt und die paare liegen sich reihenweise in den haaren, weil sich ihr geschmack, bezüglich eines partners geändert hat. Wobei es doch neuerdings heißt, das 3. sei das neue 7. Verwirrend, ist aber auch nicht wichtig, verheiratet bin ich nämlich nicht.

Habe die angewohnheit jeden abend zu duschen. erstens muss ich dann nicht eingesaut ins bett gehen und zweitens habe ich dann am morgen mehr zeit. außerdem liegen die haare dann besser, wenn ich eine nacht drauf geschalfen habe und sie lassen sich dann einfacher glätten. beim duschen benutze ich immer ein und dasselbe shampoo; nivea brillant brown shampoo. muss gestehen, dass ich herbal essences verabscheue; riecht einfach zu stark nach blumenladen und so. mag es außerdem nicht, wenn der shampoogeruch den eigengeruch übertüncht. wenn ich schlafen gehe, liegen immer genau 3 kissen aufeinander; das kopfkissen, ein kleineres weißes, und ein ebenso großes blaues mit schaf drauf. schlafe zudem nie ganz ohne decke die jalousi muss unten immer leicht in richtung zimmer gewölbt auf der fensterbank aufliegen, auf der im übrigen nichts abgestellt ist. Wenn ich auf der tastatur schreibe benutze ich nie diese haken^^, weil sie mir irgendwie nicht gefallen. Sie wirken so.. belächelnd, unernst, herbalassend?. Anziehsachen liegen zwar auf dem sofa, nie aber auf dem boden. Wenn ich im bus musik höre, dann so laut, dass ich sie gut höre, aber immer noch leise das motorengeräusch im hintergrund habe und ich sicher weiß, dass ich niemanden belästige. All das sind kleine, unscheinbare dinge. für fremde existieren sie nichtmals; aber es sind alles dinge, die mich ausmachen. Verrücktes, überflüssige taten, makel, ticks. Nach und nach vernachlässige ich all diese feinen dinge, die ich einst so sehr gepflegt habe. mein shampoo ist alle und wo ich vor nicht allzu langer zeit mit allem die haare gewaschen hätte, nur nicht mit herbal essences, so greife ich nun beherzt zu diesem blumenshampoo. Ich schlafe nur auf dem kopfkissen, lege mich einfach so auf die ausgebreitete decke, die jalousi berührt nichtmals die fensterbank, welche neuerdings von einer topfpflanze geziert wird; immer öfter erwische ich mich dabei, wie mir die worte fehlen und ich einfach diese haken schreibe^^, weil sie mir mit einem mal als absolut passend erscheinen. Vor dem sofa liegen ein paar anziehsachen; im bus drehe ich die musik auf ganz laut, während ich nicht weiß,ob die leute mich hören können. das motorengeräusch höre ich zumindest nicht mehr.

Clueso hat mal gesungen 'gib mir mut mich zu verändern, dabei ich zu bleiben.' Wenn ich mich also augenscheinlich verändere und sich diese feinheiten aber rausgeschlichen haben, die einst fest zu mir gehörten, bin ich dann überhaupt noch ich pder hänge ich irgendwo in der luft zwischen meiner selbst, otto normal und niemandem? oder bin ich ein neues ich; papp ich mir jetzt alle 7 jahre neue eigenschaften an?

Habe mir nach langer zeit mal wieder nen kaffee gemacht und lasse die gedanken kreisen. Da mein bett hier im zimmer steht, bringt es also mit sich, dass ich des öfteren hier bin, aber so intensiv wie gerade war ich es schon lange nicht mehr. Wow.

Frage mich an dieser stelle, wie die leute das machen, die oft unterwegs sind; weil sie beruflich viel reisen müssen. finde es fraglich, ob sie trotz wechselnder umgebung einer gefestigte persönlichkeit haben oder ob sie gerade wegen der vielen reisen gefestigt ist. ob diese leute wohl ganz ohne decke schlafen können? Manche sagen ja auch, dass das zu hause dort ist, wo die freunde sind. träfe dann bei den reisenden aber auch nicht zu.
oder wenn irgendwelche megaberühmten persönlichkeiten zu uninteressanten dingen befragt werden, fällt immer diese floskel: 'immer man selbst bleiben', ‚sich immer treu bleiben, blabla.’. würde gerne wissen, wie genau man sich selbst treu bleibt. fragen über fragen.


glaube, dass diese welt einfach zu schnell ist. zu schnell, zu bunt, zu laut. vielleicht sogar zu groß? es gehen so viele menschen einfach still und heimlich verloren. wenn es in den nachrichten heißt hunterte von toten, dann nehmen wir dies einfach so hin; langsam aber sicher hat sich eine akzeptanz eingeschlichen, bis diese schrecklichen geschehnisse schließlich sill und heinlich zur normalität wurden. wo wir einst halfen, damit niemand auf der strecke bleibt, wenden wir uns heute ab und nennen es einzelschicksal. in einer welt, in der alle an sich denken ist an jeden gedacht; wie ich diesen spruch zum brechen finde. im bio unterricht haben wir mal drüber gesprochen, dass alle tiere darauf aus sind, die eigene art zu erhalten. glaube, dass die bezeichung 'tiere' falsch ist; denn auch wir menschen sind darauf aus. finde das sehr beängstigend; jeder von uns wäre dann doch irgendwie wie ein tropfen auf den heißen stein. möchte mich auf den boden werfen, schreien und mit geballten fäusten trommeln; so lange, bis ich nicht nur wegen meiner gedanken, sondern auch wegen der schmerzen in den händen schreie.

werde niemals sportliche höchstleistungen erreichen oder nen fettes musiktape rausbringen; dazu bin ich viel zu durchschnittlich. weder mega sportlich,noch mega unsportlich. singe nicht supergut, aber auch nicht schlecht und stehe auf namenslisen meistens genau in der mitte; was bei genauerer betrachtung auch schon wieder eine gewisse ironie hat. habe keine roten oder blonden haare(denn die blondinen sterben irgendwann aus), sondern braune, mittellange haare, welche ich noch ein gutes stück wachsen lassen werde; wollte nämlich schon immer ganz lange haare haben. habe dazu braune augen, ein symetrisches gesicht und eine körpergröße von 1,69. aber vielleicht mach ich ja irgendwann mal spontani was weltbewegendes.

habe mir vorhin eine auszeit aus dem vorbeirasenden hier und jetzt gegönnt und in einer meiner kisten rumgekrost; bewahre nämlich alles, was keinen festen platz hat, in ikea-kisten auf. was ich fand waren erinnerungen, wovon manche schon völlig verblasst waren. mag es nicht, wenn die bilder im kopf an farbe verlieren, stimmen ihren klang und mimik und gestik ihren charme und witz. ich will für immer wissen wie sich vergangene sanfte berührungen anfühlten, umarmungen und küsse. (boah hört sich die mehrzahl scheiße an)es gibt sogar momente in denen ich mich selbst dazu aufrufe, sie aufzusaugen. auch, wenn diese momente augenscheinlich nichts besonderes sind; es sind jene, die ich erlebe und die erfahrungen die ich sammle, um meinen horizont stück für stück facettenreich zu gestalen. und auch bunter; damit die farbe nicht vergeht, wenn schon die, der erinnerungen anfängt, zu schwinden. es sind die simpelsten situationen, in denen ich auf jedes kleinste detail achte, auf farben, geräusche, gerüche und ich in tiefen zügen atme, in der hoffnung, dass der eindruck nicht allzu schnell vergeht.

Achte eher ausverstehen auf die tausenden Gesten.
Zum Beispiel wie sich in bestimmten Winkeln die Augen verdrehen oder sich im Takt die Köpfe von Tauben bewegen (Clueso-Heiter bis wolkig)

Finde es zudem sehr schade, dass leere, mit luft befüllte marmeladengläser nur nach marmelade riechen und nicht nach dem duft, der einst bei der befüllung in der luft lag. habe neben der kramerei auch ein lied gehört welches mich immer und immer zurückholt. nobody's fool von avril lavigne; auf den ersten blick nichts besonderes, aber für mich sehr viel.im übertragenen sinne also für alle nichts, aber für einen einzelnen die ganze welt. schaue nachdenklich aus dem fenster und trinke den letzten, mittlerweile kalten schluck kaffee. das ganze leben ist ein prozess der selbstfindung, sagt man immer so schön. glaube, dass das gut sein kann. beschließe, mich nicht mehr zu suchen, sondern nur noch zu finden; in einer kiste voller erinnerungen, die den verblassten bildern in meinem kopf einen stick neuer farbe verleiht. hatte mich kurz verloren, aber der kaffegeschmack, den ich noch auf der zunge habe, verrät mir, dass ich mich wiedergefunden habe. denn die gedankengänge, der blick in die vergangenheit, die aufrechte haltung in richtung zukunft und meine beiden beine, nun nicht mehr zittrig, im hier und jetzt; das bin ich.

Gib mir Mut zu sehen
Zeichen zu verstehn,die sich zeigen
Geballten Fäusten Hände zu reichen
Um am Ende zu beichten,was mein Begehr ist, zu sagen
Was mich plagt,auch wenn es schwer is
Da es tief sitzt,mich schmerzt
Obwohls lang her ist
Zu sehen,dass hinter jedem mehr ist,als sich offenbart
Auch wenn der erste Schein
Offenbar hart,gezielt
Wie Dart getroffen hat
Frei zu bleiben
Frei zu schreiben
Da Applaus besoffen macht
Mir Kraft gibt,die ich brauch
Was ich in diesem Lied grad offenbar

Gib mir Mut mich zu verändern
Und dabei ich zu bleiben

Auch in schlechten Zeiten zu akzeptieren
Mal nichts zu schreiben
Lieber der Feder weichen,um am Ende zu begreifen
Dass es sinnlos ist Texte zu schreiben
Die nie Qualität erreichen
Zu unterscheiden, wer was sagt und wer was macht
Wer am Ende wirklich Freund ist
Und wer nur freundlich lacht
Was es bringt nicht zu glauben
Dass es lächerlich ist
Nicht zuzugeben,dass man aufgibt,weil man schwächer ist
Gib mir Mut nicht durchzudrehen,wenn alle Stricke reißen
Dich Leute heute hypend begleiten
Um morgen auf dich zu scheißen
Mut mehr Vertrauen in andere Hände zu geben
Um eben dicke Kapitel des Lebens zu Ende zu lesen

Gib mir Mut,wenn ich auf die Bühne geh
Vor dem Publikum und der Masse steh
Dass ich wirklich das,was ich erleb erzähl
Und nicht anderen Scheiß weil fame der Preis is

Gib uns Mut,dass wir im selben Takt
Nägel mit Köpfen schlagen
Dass wir Bretter,die die Welt bedeuten
Nicht vor unseren Köpfen tragen
Wenn das Feuer der Maßlosigkeit die Runde macht
Mich innerlich verbrennt,wie mein Gewissen wenn ich mich verarsch
Dass ich nicht nur nach den Werten such
Eher nach der Würde Ausschau halte
Unbeschwert atmen kann
Sobald ich Auslauf brauche
Stromaufwärts schwimme um die Quelle zu erreichen
Im guten weichen Stelle
Um mich im Herzen zu bereichern
Gleichermaßen Energie verbrauch
Ressourcen verwalte
Auf Sparflamme schalte
Sobald ich den Fahrplan erhalte
Nich nur verlange
Anstatt mal höflich zu fragen
So das ich sag: "Ey gib mir Mut,auf das ich Mut bewahre" (Clueso-Gib mir Mut)




Montag, 12. Juli 2010

Sonntag, 11.07.10

Frei sein. Schaue nachdenklich zu, wie sich die weiße, einst um die zwei Euro-Münze große Tablette in Wasser auflöst. Als nur noch ein kleiner Rest vor sich hinsprudelt, atme ich tief ein, setze das Glas an die Lippen und trinke es komplett aus. Alles auf einmal, auf ‚Ex’ sozusagen, wer auch immer diese blöde Bezeichnung erfunden hat. Auf die Freundschaft zu trinken oder auf ‚Die Männer, die wir lieben und die Pisser, die wir kriegen’, geschenkt, aber auf Ex? Soll das im Falle des Alkoholgenusses etwa heißen, dass ich konsumieren muss, um den Verlust des Ex-Freundes zu ‚verkraften’ oder wie darf ich das verstehen? Nehme mir vor, irgendwann mal eine andere Bezeichnung dafür zu erfinden. Stelle das leere Glas auf die Fensterbank und wische mir mit dem Handrücken den feinen Sprudelfilm aus dem Gesicht.

Mist, am Glas laufen noch ein paar letzte Tropfen runter und bilden einen nassen Kranz auf der Fensterbank. Klebt Wasser mit Kopfschmerztablette? In meinem Gesicht noch nicht glaube ich, wobei mir so warm ist, dass eigentlich ohnehin alles klebt. Besonders die Oberschenkel, trage nämlich immer noch die Kleidung von gestern Abend, da war nun mal ein Rock bei und das scheuert so, wenn man schwitzt und das dann trocknet. Kennen das eigentlich alle Frauen mit Rock oder habe ich bloß zu dicke Oberschenkel? Werde mich bei Gelegenheit mal bei ein paar Frauen erkundigen, hole jetzt erstmal einen Lappen. Praktisch, hatte ohnehin schon länger vor, den klebenden Sektkranz wegzuwischen, der mit einigen festgesetzten Fusseln die Fensterbank ziert.

Das Hämmern in meinen Kopf lässt langsam nach, die Tablette fängt also an zu wirken; endlich. Rieche an meinem beigen, an einigen Stellen etwas dunkler mit Bier befleckten Shirt und falle fast stocksteif nach hinten über. Mein lieber Herr Gesangsverein, es ist unglaublich, wie eine einzige Person den Geruch einer ganzen Kneipe inklusive Raucherbereich annehmen kann. Ich stehe auf, halte mir den noch leicht schmerzenden Kopf und stelle mich vor den Spiegel, um mal die Spuren des vergangenen Abends zu begutachten. Habe mich vor dem Schlafengehen nicht abgeschminkt, und nun einen dicken, schwarzen Rand unter meinen leicht glasigen Augen. Einzelne Haarsträhnen hängen ins Gesicht und mein Hals wird von einem dicken, unschönen, fast ins Dunkellila gehenden, mittelgroßen Knutschfleck geschmückt; ich Schönheit. Aber egal wie verkackt ich ausschaue und wie stark der Kater auch ausfällt, gestern Abend habe ich mich gut und frei gefühlt und man soll ja bekanntlich nichts bereuen, wenn man sich im Moment des Geschehens wohl gefühlt hat.


‚High sein heißt frei sein’, dieses 69er-Parölchen dürfte doch jedem ein Begriff sein und ein Bild mit Hippie-Familie vor einem abgewrackten Zelt mit Lagerfeuer, bemaltem VW-Bus und Tütchen hervorrufen. Spliff; ist das wirklich ein Weg in die Freiheit? ‚High sein, frei sein, geil sein’; was ist Freiheit? Ist es, in warmen Sommernächten mir guten Freunden und Bierkasten um die Häuser zu ziehen und Joints zu bauen? Ist es das Austauschen von Zärtlichkeiten zweier, eigentlich heterosexueller Frauen? Zur puren Freude viele Sexpartner haben? Laut rülpsen, breitbeinig mit Rock sitzen, keine Unterwäsche tragen, blau machen, nackt schlafen, über Sex und übers Kacken reden, Designerdrogen einwerfen und auf Techno bis in die Früh tanzen. Ist Freiheit all das oder eventuell sogar nichts davon?


Habe vor kurzem eine Dokumentation über das Sexleben der deutschen Frau gesehen; durchschnittlich sieben Männer im ganzen Leben (ums an dieser Stelle mal zu vervollständigen, Mann hatte durchschnittlich fünfzehn verschiedene Kontakte). SIEBEN, ich glaube mich trifft der Schlag! Das erste Mal hat Frau in der Regel mit fünfzehn, geheiratet wird mit, sagen wir mal fünfundzwanzig. Und da verkehrt Frau mit nur sieben Kerlen und (das ist der Schmarn schlechthin) verleugnet, beziehungsweise reduziert ihre Sexpartner auf zwei bis drei, weil sie für Mann, der mit seinen fünfzehn Kontakten mal bitte ganz still sein kann, nicht als benutzt und somit als unattraktiv gelten möchte. Das ist doch jetzt eher Frau im Käfig, als Frau in Freiheit. Habe außerdem von einer Frau gehört, die Sexpartner im dreistelligen Bereich hatte und die Tatsache, niemals zu heiraten, durchaus als vorstellbar ansieht, da Mann sich durch die starke ‚Konkurrenz’ (jeder Kerl ist ja bekanntlich der Beste) überfordert fühlen könnte; also nein.


Gerade kommt es mir so vor, als wären wir überhaupt nicht freu, sondern das Glied einer Kette namens Mainstream-Welt. Und wo die Freiheit beim Auswählen der Farbe unserer Longchamp-Taschen und Bench-Jacken anfängt, so hört sie schon wieder da auf, dass wir sie alle tragen. Wir trauen uns also nicht, bei dem simpelsten Dingen individuell zu handeln, aus Angst vor Reaktionen anderer. Lieber schütteln wir uns bei jedem Schluck Wodka, bist wir betrunken sind und somit durch ‚Drogenkonsum’ frei sind, als dass wir aus eigener Überlegung heraus der oder die Einzige sind, der den Alkohol ablehnt, sich einen Fencheltee bestellt und sich somit abgrenzt. Auf einmal klingt ‚Einziger sein’ so gefährlich und fremd. Ist der Weg zur Erlangung des Freiheitsgefühls also auch schon vorgegeben? Heißen Drogen wirklich Freiheit? Manchmal; wenn man sich anschaut, wie viele letzten Endes deswegen draufgehen sind ist das fraglich. Und sobald man sich derart das Hirn wegpustet, dass eine Abhängigkeit besteht, wird aus Freiheit Zwang; ein Widerspruch. Und dieser Zwang gilt nicht nur im materiellen Sinne, auch oder besser gesagt sogar was die Liebe in Form von Gefühlen angeht. Die ‚freie Liebe’ gibt es also nur als ungebundenen Sex.


Auch wenn man mal größer denkt ist die Freiheit sehr eingeschränkt. Zwar herrscht das ‚Recht der freien Meinungsäußerung’, aber wenn mein Gegenüber eine andere Meinung vertritt, eine Kante mit Oberarmtätowierung und noch dazu zwei Köpfe größer ist, überleg ich mir lieber zweimal ob ich meine Meinung wirklich kundtue. Freie Meinungsäußerung ade. Oder Deutschland als Teil der EU, unter bestimmten Vorraussetzungen verpflichtet, anderen Ländern zu helfen; verpflichtet.. kann doch niemals frei heißen oder?


Ist es einem Mensch überhaupt möglich frei zu sein, wenn seine Tage von Geburt an gezählt sind? Wenn nahezu alles berechenbar ist und jeder Einzelne, zumindest hierzulande (wir sollten dankbar sein), zehn Jahre lang schulpflichtig ist? Hier ist auch wieder diese 'Pflicht'. Kann es also unter dem Aspekt Schulpflicht sein, dass Freiheit oft auch durch Pflichten wie diese erwächst und man durch diese reift und unabhängiger wird, während man so der Freiheit Stück für Stück näher kommt?


Freiheit kann so vieles bedeuten, für den einen der Spliff und für den anderen das Anschauen eines Sonnenuntergangs nach einem schönen Tag; wichtig ist nur, dass man dem eigenen Empfinden von Freiheit gerecht werden kann, um sich nicht eingeengt zu fühlen.


Aber egal wie man es auch dreht und wendet; die Gedanken sind immer frei und sie sind der Ort an dem Freiheit anfängt und bis ins Unendliche geht.


Bonsoir, ihr Lieben :-)


Sonntag, 6. Juni 2010

Sonntag, 06.06.10

Dünn sein. Ich könnt brechen; ganz ehrlich. Sitze in der Sonne und werde braun- also was heißt braun, etwas rot träfe es besser. Hauptsächlich denke ich aber darüber nach, wieso so viele Mädchen dünn sein wollen. Nicht normal schlank, sonders richtig spargeldürr. So, dass an den Schultern die Knochen rausragen.


Da kommt die Sonne für ein paar Tage raus und man kramt die Shorts aus der letzten Ecke, da gucken einem auf der Straße überall irgendwelche Knochen entgegen; will ich gar nicht sehen. Finds erschreckend, dass immer mehr Mädchen, auch aus meinem eigenen Freundeskreis, unter Essstörungen leiden. Bevor sie sich den Finger in den Hals stecken, werfen sie mit gesenktem Blick noch ein ‚Ich weiß ja wo meine Grenzen sind’ in die Runde. Vielleicht haben sie ihre Grenzen schon längst aus den Augen verloren. Mich überzeugts zumindest nicht.


Das Leben (müsste es anstelle von ‚Leben’ nicht eigentlich ‚Manipulation’ heißen?) in der Mediengesellschaft und die ganzen Modezeitschriften können einem aber auch auf den Sack -gehen. Diese übertrieben unterernährten Laufstegmodels und Heidi Klums ‚Du bist zu fett!’, echt ne verdammt kluge Partie. Zwar ist es so, dass die Zahl der Übergewichtigen in Deutschland von 5,noch was auf 11, noch was gestiegen ist, und das ist denkwürdig, keine Frage, aber auch die Zahlen der anderen Seite steigen erschreckend. Wenn man sich nur mal diese Websites anschaut, auf denen die erfolgreichsten Tipps und Tricks verraten werden, um kein Gramm zuzunehmen, kriegt man doch einen Knall. Wie verheimlicht man Eltern und Freunden, dass man nicht isst, und wie viel Liter Wasser muss man trinken, um nen Apfel zu essen. Von den darauf folgenden Sit-Up’s mal ganz zu schweigen.


Schick ist es ja neuerdings auch, wenn man als richtig dünnes Mädchen behauptet, man äße ganze Tonnen, und in regelmäßigen, kurzen Zeitabständen verkündet, dass man fett (haha) Hunger hat. Daraufhin lässt man sich von jedem Einzelnen fragen, wie man das denn macht und lässt sich bewundern. Ist ja auch ganz schön paradox, wenn man bei den Mengen so unglaublich dürr ist. Aber des Rätsels Lösung lässt sich ohne viel Hokus-Pokus in einem simplen Satz zusammenfassen; man verarscht sich einfach erfolgreich selbst.


Und zwar indem man sich richtig fette Sachen reinpfeift und anschließend ein paar Minütchen verschwindet, um sich das Ganze noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.

Oder man isst einfach 500g Naturjoghurt mit einem Fettanteil von 0,1%, behauptet, dass der total super schmeckt und verweigert für den ganzen restlichen Tag das Essen. Mein lieber Herr Gesangsverein, man hat ja jetzt auch schon ne ganze Menge im Bauch.


Habe mal nach Parallelen in der Tierwelt gesucht und auch was gefunden. Ist nämlich so, dass wir Weibchen uns hübsch machen, damit uns die ranghohen Männchen supi finden und wir dann ganz viel Nachwuchs kriegen; also mal platt gesagt. Denn, hübsche Weibchen sind attraktiver für die Männchen und umgekehrt sind die ‚guten’, also ranghohen Männchen nur selten. Das würde dann auch erklären, warum wir Frauen gefühlte 432 paar Schuhe haben und für Stunden vor dem Spiegel stehen.


Gibt aber eine Sache, die mich irritiert; oft ist es bei Tieren so, dass das Weibchen größer und fülliger ist als das Männchen, bei Fröschen zum Beispiel. Die Weibchen schleppen die Männchen sogar auf dem Rücken durch die Gegend. Aber nicht nur in der Tierwelt ist das zu finden, auch bei uns Menschen waren die Maßstäbe der Schönheit mal andere. Auch, wenns schon ein paar Jährchen her ist. Eigentlich war es doch immer so, dass diese richtig fetten Frauen als attraktiv galten. Ein breites Becken und ordentlich was auf den Rippen, so konnte man ganz gut Kinder kriegen und die Erhaltung der Art ist gewährleistet. Aber wenn Mutter Natur auf die Fortpflanzung bedacht ist, wie kann es sein, dass sich dieses Ideal gewandelt hat und auf einmal die Dürren die heißen Partien sind? Jaja, soviel zum Thema Mediengesellschaft.


Glaube, dass all diese Mädchen ein ganz fettes (eigentlich das falsche Wort, finds aber auf eine Art und Weise trotzdem passend) Problem haben und zwar mit dem eigenen Selbstbewusstsein. Für mich bestätigt sich diese These auch durch die superlieben und eigentlich sehr offenen Mädchen, die ich selbst kenne.


Sie sind die Opfer der Schönheitsmaßstäbe und zeigen uns die erschreckende Kehrseite, vor der wir so oft und gern die Augen schließend und uns wegdrehen. Neben des verkackten Selbstbewusstseins vermissen sie vielleicht auch das Gefühl, geliebt zu werden. Daraufhin machen sie sich auf die Suche nach den Gründen für die mangelnde Wertschätzung und diese wird ihnen angesichts des Kontrasts zu dürren Models und Botoxschnittchen der High Society, welche allseits beliebt sind, leicht gemacht. Und so finden sie die Gründe dann schließlich mit einer völlig verschobenen Selbstwahrnehmung auf irrealer Ebene in sich selbst, oder besser, an sich selbst. Denn wer sucht, der findet, egal wie oder was und da wird der einst hübsche Hintern gern schon mal zum verhassten fetten Arsch; der Arme.


Eine meiner besten Freundinnen bewundere ich sehr. Sie hat glaub ich den krassesten Wandel gemacht, den ich bisher erlebt habe. Sie war immer schlank, also normalschlank, aber sie ist generell nie ungeschminkt aus dem Haus gegangen. Man kann sagen, dass sie regelrecht abhängig war von dem, was andere über sie sagten und wenn mal jemand was Negatives raushaute, war sie sofort dabei, den ‚Makel’ zu beheben. Auf diese Weise hat sie sich immer mehr verbogen und ist oft an die falschen Leute gekommen. Nicht im Sinne von irgendwelchen Junkies, sondern Mädchen, die sie ausnutzten, ihr Freundschaft vorspielten und sie hintenrum fertig machten. Und komplett verkackte Kerle, die sie nicht verdient hatten. Habe mich oft gefragt, wie sie das aushält, weil sie eigentlich ein ganz anderer Mensch ist.


Bis zu dem Tag, an dem sie den ganzen Scheiß ablegte und anfing, sie selbst zu sein. Sie lief rum wie sie sich fühlte, machte den Mund auf wann sie wollte und, auch ein wichtiger Punkt, aß was sie wollte.


‚Wenns die Kerle stört, lass ich mir meine Haare einfach so lang wachsen, bis man meinen fetten Arsch nicht mehr sieht. Und damit hats’ sich dann gegessen.’


Das hatte zur Folge, dass sie seitdem nur noch für das, was sie ist geliebt wird und nicht mehr für das, was sie hat.

'Einen Menschen zu nehmen wir er ist, ist noch gar nichts, das muss man immer. Die wirkliche Liebe besteht darin, ihn auch zu wollen, wie er ist.' (Alain)


Und das ist es doch, was wirklich und dauerhaft glücklich macht.


Bonsoir :-)


Sonntag, 16. Mai 2010

Sonntag, 16.05.10

Mann-Frau-Freundschaft. Hab mir vor ein paar Tagen ne Erkältung eingefangen (im Mai!) und kann weder gut schmecken, noch riechen. Trinke deswegen gerade stilles Wasser (eins, was keinen Stress macht. Auch wenn der Witz echt schon n Bart hat!), wenn man krank ist soll man ja viel trinken. Mach ich aber eigentlich nicht; zwei bis drei Liter pro Tag werden empfohlen, davon schaff ich normalerweise etwa einen Liter. Wenn anstrengende sportliche Betätigungen dazu kommen vielleicht nochmal eineinhalb Liter mehr. Wären an einem guten Tag also zweieinhalb Liter; damit hätt ichs. Schade, dass das Training in der Regel viel zu lasch ist und ich unter den Umständen gerade mal einen dreiviertel Liter schaff. Hab ein Zitat dazu gefunden:

'Wenn ihr Auto die Öllampe aufflackern lässt, dann halten sie mit quietschenden Reifen am Strassenrand, fahren keinen Meter mehr bevor sie nicht Öl nachgefüllt haben. Aber ihr Körper wird dahingehend vernachlässigt.'


Fühl mich fast schon ein bisschen schlecht. Bin mir sicher, dass ich zwei bis drei Liter schaffen würde, wenn ichs mir vornähme. Dann muss man aber so oft auf Klo, mach ich also nicht.

Unglaublich wie ich schon wieder abschweife, habe mir nämlich Gedanken zu einem ganz anderen Thema gemacht. Geht um eine Frage, die schon recht lange im Raum steht; nämlich, ob eine Freundschaft zwischen Mann und Frau möglich ist. Das war jetzt kein schöner Übergang vom viel Trinken zur Mann-Frau-Freundschaft. Latte.

Hatte vor einiger Zeit mal über Jan geschrieben, er ist wirklich ein toller Kerl. Wir reden über alles, ausnahmslos und machen den größten Bullshit. Vor ihm ist mir absolut nichts peinlich; nichtmals der Handtuchturban auf dem Kopf in Verbindung mit verlaufener Schminke, sofern ich vergesse, mich vor dem Duschen abzuschminken. Und das schaut wirklich sehr unschön und auch sehr unfeminin aus. Oder wenn wir einen über den Durst trinken, dann wissen wir, dass der andere da ist und sich selbst das dümmste Gelaber anhört. Er ist mir wirklich wichtig, der Jan. Aber mehr als Freundschaft?
Unattraktiv ist er nicht. Aber ne Beziehung könnt ich mir nicht vorstellen, auch, wenn man niemals nie sagen soll.

Finde, dass man 'Freundschaft' aufteilen muss. Und zwar in reine Freundschaft und die sogenannte 'Friendship with benefits'.

'Friendship with benefits', ich glaub mein Schwein pfeift. Find ich ja schon irgendwie lächerlich, dass es dafür einen englischen Begriff gibt. Auf Deutsch wäre das dann 'Freundschaft mit Extras'; wie sich das anhört. Fremd irgendwie und besonders. Wobei es scheint, als seis ganz und gar nicht besonders, ich mein, immerhin gibts eine eigene Bezeichnung dafür und dann auch noch sehr schick auf Englisch. Alle Achtung.

Darüber, ob es eine 'Friendship with benefits' gibt (ich schreibs nicht nochmal, lässt sich nicht gut tippen), möglich ist, muss man gar nicht diskutieren. Freundschaften, in denen es ab und zu zu körperlichen Annäherungen jeglicher Art kommt sind wirklich keine Seltenheit.
Meiner Meinung nach ist es nämlich so; am Anfang einer Freundschaft entscheidet man sich mehr oder minder bewusst, ob man sich mit dem Freund oder der Freundin was in Richtung körperliche Zuneigung (diese komische Bezeichnung immer, irgendwann hör ich auf mich so gepflegt auszudrücken und schreib 'vögeln') vorstellen könnte. Hab da mal drauf geachtet, ist wirklich so. Wobei es da schon wieder 'Ja', 'Nein' und 'Vielleicht' gibt, ist folglich nicht zwingend Schwarz oder Weiß.

Bei einem 'Ja' und einem 'Vielleicht' ist es also nicht auszuschließen, dass eine reine Freundschaft nicht funktioniert. Anders als beim 'Nein'. Somit gibt es dann im Endeffekt mehrere Typen von Mann-Frau-Freundschaften.


Vorstellung- Benefits- Beziehung

Ja- Ja- Ja

Ja- Ja- Nein

Nein- Nein- Nein

Vielleicht- Ja- Ja

Vielleicht- Ja- Nein

Vielleicht- Nein- Nein


Erinnert mich ein bisschen an den Bio-Unterricht in Klasse neun, wo man diese Vererbungstabellen erstellt. Egal. Jedenfalls ist es auffällig, dass bei 'Ja' und 'Vielleicht' alle Richtungen möglich sind, wohingegen es bei
einem 'Nein' nur einen Weg gibt; die reine Freundschaft zwischen Mann und Frau.

Möchte hiermit übrigens nicht ausschließen, dass sich aus einem 'Nein' ein 'Vielleicht' oder ein 'Ja' entwickeln kann.

'Ich trage die Klamotten, die ich will und blase jedem einen, der mir gefällt. Und das solange ich noch atmen und knien kann'
(Samantha, Sex and the City)

Abschließend bin ich der Meinung, dass Mann und Frau mit ihrer Freundschaft anstellen sollen, was sie wollen.

Bonsoir ;-)