Montag, 23. August 2010

Sonntag, 22.08.10

Veränderungen. Seit ein paar wochen beschleicht mich große angst. Und zwar die angst, mich zu verändern. wahre traumfrauen haben einen an der klatsche, finde ich, bin nämlich kein freund von langeweile und normalotrott. obwohl ich diese svz gruppe nicht leiden kann; otto normal neben otto normal, die da felsenfest von ausgehen, sie seien die mega individuellen, weil sie sich mit ner nerdbrille und ner entenschnute sonstwo fotografieren oder mit ihrem fashionblog einen auf lookbookideenklau machen. finde manche blogs wirklich gut, aber auch nur die, auf denen schon nach wenigen zeilchen oder bildchen erkennbar ist, dass der jeweilige blogger ihn heiß und innig liebt und fotos einstellt, die wirklich von kreativität zeugen. der rest ist doch das reinste pillepalle; da bin ich ja individueller wenn ich mir nen schwarzen hosenanzug mit nadelstreifen anzieh. achwas, über individualität zerbrech ich mir ein andern mal den kopf; heute beschäftigt mich nämlich das, was um mich rum passiert; lauter verschissene veränderungen.

bin auch in diese svz gruppe eingetreten; nicht aber, weil ich auch vorhabe, mir ne nerdbrille zuzulegen, sondern weil einen an der klatsche haben für mich heißt(psychisch krankheitlich bedingt mal ausgeschlossen) auf gewissen gebieten ganz eigene herangehensweisen entwickelt zu haben, die man nicht haben müsste, weil man auch ohne sie gut durchs leben käme.

ich hasse veränderungen, so lange ich denken kann. dass sich wege trennen und man immer mehr auf sich gestellt ist, find ich verdammt kacke. es ist irgendwo sinnlos das zu sagen, weil man sich an alles gewöhnt, aber momentan geht es mir gegen den strich. höre mich an, wie ein verzogenes kind, dass beim einkaufen nicht das kriegt, was es sich wünscht. aber eigentlich mein ich das gar nicht so patzig (was ein wort); viel mehr habe ich schwierigkeiten, meine angst auszudrücken, nicht angenommen oder gemocht zu werden, wenn ich einmal ohne meine lieben da stehe. so mein ich das nämlich. es ist nicht so, dass ich nicht unabhängig bin; im gegenteil, ich bin nichts lieber als das, aber trotzdem habe ich immer ein mulmiges gefühl im magenbereich, wenn ich allein zu einer gruppe leute stoße, die sich untereinander schon alle kennen.

man sagt, alle 7 jahre verändert sich der geschmack und ich frage mich ernsthaft, welcher geschmack damit gemeint ist. der des essens, der anziehsachen. der männergeschmack? Vielleicht ist das 7. ehejahr ja auch deswegen so berühmt berüchtigt und die paare liegen sich reihenweise in den haaren, weil sich ihr geschmack, bezüglich eines partners geändert hat. Wobei es doch neuerdings heißt, das 3. sei das neue 7. Verwirrend, ist aber auch nicht wichtig, verheiratet bin ich nämlich nicht.

Habe die angewohnheit jeden abend zu duschen. erstens muss ich dann nicht eingesaut ins bett gehen und zweitens habe ich dann am morgen mehr zeit. außerdem liegen die haare dann besser, wenn ich eine nacht drauf geschalfen habe und sie lassen sich dann einfacher glätten. beim duschen benutze ich immer ein und dasselbe shampoo; nivea brillant brown shampoo. muss gestehen, dass ich herbal essences verabscheue; riecht einfach zu stark nach blumenladen und so. mag es außerdem nicht, wenn der shampoogeruch den eigengeruch übertüncht. wenn ich schlafen gehe, liegen immer genau 3 kissen aufeinander; das kopfkissen, ein kleineres weißes, und ein ebenso großes blaues mit schaf drauf. schlafe zudem nie ganz ohne decke die jalousi muss unten immer leicht in richtung zimmer gewölbt auf der fensterbank aufliegen, auf der im übrigen nichts abgestellt ist. Wenn ich auf der tastatur schreibe benutze ich nie diese haken^^, weil sie mir irgendwie nicht gefallen. Sie wirken so.. belächelnd, unernst, herbalassend?. Anziehsachen liegen zwar auf dem sofa, nie aber auf dem boden. Wenn ich im bus musik höre, dann so laut, dass ich sie gut höre, aber immer noch leise das motorengeräusch im hintergrund habe und ich sicher weiß, dass ich niemanden belästige. All das sind kleine, unscheinbare dinge. für fremde existieren sie nichtmals; aber es sind alles dinge, die mich ausmachen. Verrücktes, überflüssige taten, makel, ticks. Nach und nach vernachlässige ich all diese feinen dinge, die ich einst so sehr gepflegt habe. mein shampoo ist alle und wo ich vor nicht allzu langer zeit mit allem die haare gewaschen hätte, nur nicht mit herbal essences, so greife ich nun beherzt zu diesem blumenshampoo. Ich schlafe nur auf dem kopfkissen, lege mich einfach so auf die ausgebreitete decke, die jalousi berührt nichtmals die fensterbank, welche neuerdings von einer topfpflanze geziert wird; immer öfter erwische ich mich dabei, wie mir die worte fehlen und ich einfach diese haken schreibe^^, weil sie mir mit einem mal als absolut passend erscheinen. Vor dem sofa liegen ein paar anziehsachen; im bus drehe ich die musik auf ganz laut, während ich nicht weiß,ob die leute mich hören können. das motorengeräusch höre ich zumindest nicht mehr.

Clueso hat mal gesungen 'gib mir mut mich zu verändern, dabei ich zu bleiben.' Wenn ich mich also augenscheinlich verändere und sich diese feinheiten aber rausgeschlichen haben, die einst fest zu mir gehörten, bin ich dann überhaupt noch ich pder hänge ich irgendwo in der luft zwischen meiner selbst, otto normal und niemandem? oder bin ich ein neues ich; papp ich mir jetzt alle 7 jahre neue eigenschaften an?

Habe mir nach langer zeit mal wieder nen kaffee gemacht und lasse die gedanken kreisen. Da mein bett hier im zimmer steht, bringt es also mit sich, dass ich des öfteren hier bin, aber so intensiv wie gerade war ich es schon lange nicht mehr. Wow.

Frage mich an dieser stelle, wie die leute das machen, die oft unterwegs sind; weil sie beruflich viel reisen müssen. finde es fraglich, ob sie trotz wechselnder umgebung einer gefestigte persönlichkeit haben oder ob sie gerade wegen der vielen reisen gefestigt ist. ob diese leute wohl ganz ohne decke schlafen können? Manche sagen ja auch, dass das zu hause dort ist, wo die freunde sind. träfe dann bei den reisenden aber auch nicht zu.
oder wenn irgendwelche megaberühmten persönlichkeiten zu uninteressanten dingen befragt werden, fällt immer diese floskel: 'immer man selbst bleiben', ‚sich immer treu bleiben, blabla.’. würde gerne wissen, wie genau man sich selbst treu bleibt. fragen über fragen.


glaube, dass diese welt einfach zu schnell ist. zu schnell, zu bunt, zu laut. vielleicht sogar zu groß? es gehen so viele menschen einfach still und heimlich verloren. wenn es in den nachrichten heißt hunterte von toten, dann nehmen wir dies einfach so hin; langsam aber sicher hat sich eine akzeptanz eingeschlichen, bis diese schrecklichen geschehnisse schließlich sill und heinlich zur normalität wurden. wo wir einst halfen, damit niemand auf der strecke bleibt, wenden wir uns heute ab und nennen es einzelschicksal. in einer welt, in der alle an sich denken ist an jeden gedacht; wie ich diesen spruch zum brechen finde. im bio unterricht haben wir mal drüber gesprochen, dass alle tiere darauf aus sind, die eigene art zu erhalten. glaube, dass die bezeichung 'tiere' falsch ist; denn auch wir menschen sind darauf aus. finde das sehr beängstigend; jeder von uns wäre dann doch irgendwie wie ein tropfen auf den heißen stein. möchte mich auf den boden werfen, schreien und mit geballten fäusten trommeln; so lange, bis ich nicht nur wegen meiner gedanken, sondern auch wegen der schmerzen in den händen schreie.

werde niemals sportliche höchstleistungen erreichen oder nen fettes musiktape rausbringen; dazu bin ich viel zu durchschnittlich. weder mega sportlich,noch mega unsportlich. singe nicht supergut, aber auch nicht schlecht und stehe auf namenslisen meistens genau in der mitte; was bei genauerer betrachtung auch schon wieder eine gewisse ironie hat. habe keine roten oder blonden haare(denn die blondinen sterben irgendwann aus), sondern braune, mittellange haare, welche ich noch ein gutes stück wachsen lassen werde; wollte nämlich schon immer ganz lange haare haben. habe dazu braune augen, ein symetrisches gesicht und eine körpergröße von 1,69. aber vielleicht mach ich ja irgendwann mal spontani was weltbewegendes.

habe mir vorhin eine auszeit aus dem vorbeirasenden hier und jetzt gegönnt und in einer meiner kisten rumgekrost; bewahre nämlich alles, was keinen festen platz hat, in ikea-kisten auf. was ich fand waren erinnerungen, wovon manche schon völlig verblasst waren. mag es nicht, wenn die bilder im kopf an farbe verlieren, stimmen ihren klang und mimik und gestik ihren charme und witz. ich will für immer wissen wie sich vergangene sanfte berührungen anfühlten, umarmungen und küsse. (boah hört sich die mehrzahl scheiße an)es gibt sogar momente in denen ich mich selbst dazu aufrufe, sie aufzusaugen. auch, wenn diese momente augenscheinlich nichts besonderes sind; es sind jene, die ich erlebe und die erfahrungen die ich sammle, um meinen horizont stück für stück facettenreich zu gestalen. und auch bunter; damit die farbe nicht vergeht, wenn schon die, der erinnerungen anfängt, zu schwinden. es sind die simpelsten situationen, in denen ich auf jedes kleinste detail achte, auf farben, geräusche, gerüche und ich in tiefen zügen atme, in der hoffnung, dass der eindruck nicht allzu schnell vergeht.

Achte eher ausverstehen auf die tausenden Gesten.
Zum Beispiel wie sich in bestimmten Winkeln die Augen verdrehen oder sich im Takt die Köpfe von Tauben bewegen (Clueso-Heiter bis wolkig)

Finde es zudem sehr schade, dass leere, mit luft befüllte marmeladengläser nur nach marmelade riechen und nicht nach dem duft, der einst bei der befüllung in der luft lag. habe neben der kramerei auch ein lied gehört welches mich immer und immer zurückholt. nobody's fool von avril lavigne; auf den ersten blick nichts besonderes, aber für mich sehr viel.im übertragenen sinne also für alle nichts, aber für einen einzelnen die ganze welt. schaue nachdenklich aus dem fenster und trinke den letzten, mittlerweile kalten schluck kaffee. das ganze leben ist ein prozess der selbstfindung, sagt man immer so schön. glaube, dass das gut sein kann. beschließe, mich nicht mehr zu suchen, sondern nur noch zu finden; in einer kiste voller erinnerungen, die den verblassten bildern in meinem kopf einen stick neuer farbe verleiht. hatte mich kurz verloren, aber der kaffegeschmack, den ich noch auf der zunge habe, verrät mir, dass ich mich wiedergefunden habe. denn die gedankengänge, der blick in die vergangenheit, die aufrechte haltung in richtung zukunft und meine beiden beine, nun nicht mehr zittrig, im hier und jetzt; das bin ich.

Gib mir Mut zu sehen
Zeichen zu verstehn,die sich zeigen
Geballten Fäusten Hände zu reichen
Um am Ende zu beichten,was mein Begehr ist, zu sagen
Was mich plagt,auch wenn es schwer is
Da es tief sitzt,mich schmerzt
Obwohls lang her ist
Zu sehen,dass hinter jedem mehr ist,als sich offenbart
Auch wenn der erste Schein
Offenbar hart,gezielt
Wie Dart getroffen hat
Frei zu bleiben
Frei zu schreiben
Da Applaus besoffen macht
Mir Kraft gibt,die ich brauch
Was ich in diesem Lied grad offenbar

Gib mir Mut mich zu verändern
Und dabei ich zu bleiben

Auch in schlechten Zeiten zu akzeptieren
Mal nichts zu schreiben
Lieber der Feder weichen,um am Ende zu begreifen
Dass es sinnlos ist Texte zu schreiben
Die nie Qualität erreichen
Zu unterscheiden, wer was sagt und wer was macht
Wer am Ende wirklich Freund ist
Und wer nur freundlich lacht
Was es bringt nicht zu glauben
Dass es lächerlich ist
Nicht zuzugeben,dass man aufgibt,weil man schwächer ist
Gib mir Mut nicht durchzudrehen,wenn alle Stricke reißen
Dich Leute heute hypend begleiten
Um morgen auf dich zu scheißen
Mut mehr Vertrauen in andere Hände zu geben
Um eben dicke Kapitel des Lebens zu Ende zu lesen

Gib mir Mut,wenn ich auf die Bühne geh
Vor dem Publikum und der Masse steh
Dass ich wirklich das,was ich erleb erzähl
Und nicht anderen Scheiß weil fame der Preis is

Gib uns Mut,dass wir im selben Takt
Nägel mit Köpfen schlagen
Dass wir Bretter,die die Welt bedeuten
Nicht vor unseren Köpfen tragen
Wenn das Feuer der Maßlosigkeit die Runde macht
Mich innerlich verbrennt,wie mein Gewissen wenn ich mich verarsch
Dass ich nicht nur nach den Werten such
Eher nach der Würde Ausschau halte
Unbeschwert atmen kann
Sobald ich Auslauf brauche
Stromaufwärts schwimme um die Quelle zu erreichen
Im guten weichen Stelle
Um mich im Herzen zu bereichern
Gleichermaßen Energie verbrauch
Ressourcen verwalte
Auf Sparflamme schalte
Sobald ich den Fahrplan erhalte
Nich nur verlange
Anstatt mal höflich zu fragen
So das ich sag: "Ey gib mir Mut,auf das ich Mut bewahre" (Clueso-Gib mir Mut)