Sonntag, 16. Mai 2010

Sonntag, 16.05.10

Mann-Frau-Freundschaft. Hab mir vor ein paar Tagen ne Erkältung eingefangen (im Mai!) und kann weder gut schmecken, noch riechen. Trinke deswegen gerade stilles Wasser (eins, was keinen Stress macht. Auch wenn der Witz echt schon n Bart hat!), wenn man krank ist soll man ja viel trinken. Mach ich aber eigentlich nicht; zwei bis drei Liter pro Tag werden empfohlen, davon schaff ich normalerweise etwa einen Liter. Wenn anstrengende sportliche Betätigungen dazu kommen vielleicht nochmal eineinhalb Liter mehr. Wären an einem guten Tag also zweieinhalb Liter; damit hätt ichs. Schade, dass das Training in der Regel viel zu lasch ist und ich unter den Umständen gerade mal einen dreiviertel Liter schaff. Hab ein Zitat dazu gefunden:

'Wenn ihr Auto die Öllampe aufflackern lässt, dann halten sie mit quietschenden Reifen am Strassenrand, fahren keinen Meter mehr bevor sie nicht Öl nachgefüllt haben. Aber ihr Körper wird dahingehend vernachlässigt.'


Fühl mich fast schon ein bisschen schlecht. Bin mir sicher, dass ich zwei bis drei Liter schaffen würde, wenn ichs mir vornähme. Dann muss man aber so oft auf Klo, mach ich also nicht.

Unglaublich wie ich schon wieder abschweife, habe mir nämlich Gedanken zu einem ganz anderen Thema gemacht. Geht um eine Frage, die schon recht lange im Raum steht; nämlich, ob eine Freundschaft zwischen Mann und Frau möglich ist. Das war jetzt kein schöner Übergang vom viel Trinken zur Mann-Frau-Freundschaft. Latte.

Hatte vor einiger Zeit mal über Jan geschrieben, er ist wirklich ein toller Kerl. Wir reden über alles, ausnahmslos und machen den größten Bullshit. Vor ihm ist mir absolut nichts peinlich; nichtmals der Handtuchturban auf dem Kopf in Verbindung mit verlaufener Schminke, sofern ich vergesse, mich vor dem Duschen abzuschminken. Und das schaut wirklich sehr unschön und auch sehr unfeminin aus. Oder wenn wir einen über den Durst trinken, dann wissen wir, dass der andere da ist und sich selbst das dümmste Gelaber anhört. Er ist mir wirklich wichtig, der Jan. Aber mehr als Freundschaft?
Unattraktiv ist er nicht. Aber ne Beziehung könnt ich mir nicht vorstellen, auch, wenn man niemals nie sagen soll.

Finde, dass man 'Freundschaft' aufteilen muss. Und zwar in reine Freundschaft und die sogenannte 'Friendship with benefits'.

'Friendship with benefits', ich glaub mein Schwein pfeift. Find ich ja schon irgendwie lächerlich, dass es dafür einen englischen Begriff gibt. Auf Deutsch wäre das dann 'Freundschaft mit Extras'; wie sich das anhört. Fremd irgendwie und besonders. Wobei es scheint, als seis ganz und gar nicht besonders, ich mein, immerhin gibts eine eigene Bezeichnung dafür und dann auch noch sehr schick auf Englisch. Alle Achtung.

Darüber, ob es eine 'Friendship with benefits' gibt (ich schreibs nicht nochmal, lässt sich nicht gut tippen), möglich ist, muss man gar nicht diskutieren. Freundschaften, in denen es ab und zu zu körperlichen Annäherungen jeglicher Art kommt sind wirklich keine Seltenheit.
Meiner Meinung nach ist es nämlich so; am Anfang einer Freundschaft entscheidet man sich mehr oder minder bewusst, ob man sich mit dem Freund oder der Freundin was in Richtung körperliche Zuneigung (diese komische Bezeichnung immer, irgendwann hör ich auf mich so gepflegt auszudrücken und schreib 'vögeln') vorstellen könnte. Hab da mal drauf geachtet, ist wirklich so. Wobei es da schon wieder 'Ja', 'Nein' und 'Vielleicht' gibt, ist folglich nicht zwingend Schwarz oder Weiß.

Bei einem 'Ja' und einem 'Vielleicht' ist es also nicht auszuschließen, dass eine reine Freundschaft nicht funktioniert. Anders als beim 'Nein'. Somit gibt es dann im Endeffekt mehrere Typen von Mann-Frau-Freundschaften.


Vorstellung- Benefits- Beziehung

Ja- Ja- Ja

Ja- Ja- Nein

Nein- Nein- Nein

Vielleicht- Ja- Ja

Vielleicht- Ja- Nein

Vielleicht- Nein- Nein


Erinnert mich ein bisschen an den Bio-Unterricht in Klasse neun, wo man diese Vererbungstabellen erstellt. Egal. Jedenfalls ist es auffällig, dass bei 'Ja' und 'Vielleicht' alle Richtungen möglich sind, wohingegen es bei
einem 'Nein' nur einen Weg gibt; die reine Freundschaft zwischen Mann und Frau.

Möchte hiermit übrigens nicht ausschließen, dass sich aus einem 'Nein' ein 'Vielleicht' oder ein 'Ja' entwickeln kann.

'Ich trage die Klamotten, die ich will und blase jedem einen, der mir gefällt. Und das solange ich noch atmen und knien kann'
(Samantha, Sex and the City)

Abschließend bin ich der Meinung, dass Mann und Frau mit ihrer Freundschaft anstellen sollen, was sie wollen.

Bonsoir ;-)




Sonntag, 9. Mai 2010

Sonntag, 09.05.10

Perfekt. Es gibt drei Arten von Menschen; die Gutaussehenden, die Schönen und die, denen nicht mehr zu helfen ist. Besonders finde ich aber die ersten beiden Typen. Die Gutaussehenden sind diese Baywatch-Leute. Hübsches Aussehen und dumm wie Bohnenstroh; zu nichts zu gebrauchen also. Oder besser gesagt, nur zu wenigen Dingen zu gebrauchen, Dumm fickt ja bekanntlich gut.
Egal, jetzt zu den Schönen. Sie sind anders, vom Ideal abweichend, unperfekt. Und trotzdem so unendlich schön.

Immer wird gesagt, dass es auf den Charakter ankommt. Alle tun sie so moralisch und doch sind die meisten das genaue Gegenteil, endlos oberflächlich.

Die Leute, die wir am meisten mögen, können in Sekundenschnelle zu denjenigen werden, die wir am wenigsten leiden können. Nicht, weil sie etwas Falsches machen, sondern weil wir zu hohe Erwartungen an sie stellen; sowohl unbewusst als auch bewusst. Ständig sind wir auf der Suche nach dem oder der 'Perfekten'. Unser Verstand weiß, dass das nicht möglich ist, aber wir verdrängen es und hoffen insgeheim auf ein Ideal. Und wenn wir dann notgedrungen feststellen müssen, dass es kein allgemeines 'perfekt' gibt, sind wir enttäuscht. So enttäuscht, dass wir die Leute, die uns einst so perfekt erschienen, fallen lassen. Aufgeben, weil sie eben doch nur Menschen sind. Sei es, dass uns ihr zwischenmenschliches Verhalten gegen den Strich geht oder dass sie schlechte Angewohnheiten haben, mit denen wir (!) nicht fertig werden. Vielleicht machen sie beim Kaugummikauen irgendwelche Geräusche oder rauchen vorm Schlafengehen unnötigerweise noch ne Zigarette; Makel eben.

Nur so nebenbei, andere Leute immer und immer wieder zu verbessern und sie zu verformen, damit sie perfekt für einen selbt sind, ist auch eine schlechte Angewohnheit. Eine verdammt schlechte.


Wer seinen Blick zwanghaft auf das Unvollkommene richtet, wird zwangsläufig depressiv. (Andreas Tenzer)

Folglich gibt es also nur 'Unperfekt' für die Allgemeinheit. Es ist wirklich zum Heulen, dass die Maßstäbe der Gesellschaft so hoch liegen. Wenn wir uns aber unserer eigenen schlechten Angewohnheiten bewusst werden und uns von der Vielfältigkeit eines menschlichen Charakters überraschen lassen, so gibt es in der Allgemeinheit eine Chance auf 'perfekt für den Einzelnen'.

Bonsoir ;-)

Sonntag, 2. Mai 2010

Sonntag, 02.05.10

Spargel schneiden. Küssen ist manchmal nichts anderes als Spargel schneiden, auch wenn das zugegebenermaßen auf den ersten Blick nicht so ausschaut. Skeptische oder belustigte Blicke würde ich auch niemandem übel nehmen. Aber mal ehrlich, besser man schneidet den Spargel mit Gefühl und erhält am Ende eine gerade Schnittstelle, als wenn man ohne jegliches Gefühl schneidet und am Ende lauter holzige, endlos lange Streifen auf dem Teller hat, die sich nicht mal ansatzweise angenehm kauen lassen.


Stellt man sich nur mal folgende Situation vor; man ist auf irgendeiner Festivität und landet nach ein paar Stunden draußen auf einer Bank. Es ist dunkel, viertel vor zwölf vielleicht. Und auch wenn es kalt ist, die Jacke liegt zusammen mit der Handtasche in der Garderobe. Gewärmt wird man von den Leuten, die sich ebenfalls auf der Bank niedergelassen haben. Und so sitzt man dort gemütlich, offensichtlich angeheitert, und reißt Stück für Stück das Etikett der Bierflasche ab, welche noch etwas weniger als ein Viertel gefüllt ist. Die Gespräche sind gut, so gut, dass man sich am nächsten Morgen noch detailliert daran erinnern wird.

Eine Zigarette später leert sich die Bank. Wie die Bierflasche, deren Etikett nur noch aus dünnem, weißem Papier besteht, welches sich nicht so ohne Weiteres abreißen lässt. Man kommt mit irgendeiner Person ins Gespräch, die man gerade erst kennen gelernt hat. Das Gespräch verläuft locker und entspannt, wozu der Alkohol wahrscheinlich einen beachtlichen Teil beiträgt. Und irgendwann kommt der Punkt an dem man sich denkt ‚Hey, warum nicht?’.


Jetzt könnte man ja eigentlich sagen, alles ist sahne und morgen ist alles vergessen. (Natürlich könnte man sich auch allgemein drüber streiten, ob diese Art von Bekanntschaft wirklich sein muss!) Aber falsch gedacht, an diesen Abend, oder besser an die Person, von der man dachte, sie sei nur eine flüchtige Bekanntschaft, wird man sich noch lange erinnern. Aus guten Grund, denn, meine lieben Herren der Schöpfung, so geht’s echt gar nicht!


Man sitzt also da und ahnt nichts Böses, als man sich mit einem mal an der Zunge seines Gegenübers verschluckt. Mit Husten inklusive und so. Die Lippen haben sich nicht mal berührt und sie werden es auch nicht. Glaube an dieser Stelle, dass es Leute gibt, die denn Begiff 'Zungenkuss' in den falschen Hals kriegen (wo wir ja gerade beim Thema sind, haha). Jedenfalls hat man den ersten Schock überwunden und denkt optimistisch, dass es nur besser werden kann, als sich der Gegenüber die nächste, etwas unverständliche Aktion bringt. Und zwar pult er nun ohne jegliches Rhythmusgefühl in der Mundhöhle herum, sodass man schon fast fragen möchte, nach was genau er denn da sucht.

Bin musikalisch sehr unbegabt, obwohl ich mal eine Zeit lang Gitarre gespielt habe. Wurde aber auch eher dazu gedrängt. Egal, bisher ging ich davon aus, dass jeder Mensch, ob musikalisch oder nicht, ein Rhythmusgefühl besitzt. Ist aber doch nicht so.


Jedenfalls kommt man sich vor wie eine Sauerstoffflasche. Und vielleicht auch ein bisschen wie so ein Wühltisch im Schlussverkauf, wo ganz fett ‚Reduziert!’ draufgeklatscht ist. Aber es kommt noch interessanter, denn jetzt schießt der Gegenüber so mit seiner Zunge nach vorne, dass man plötzliche Übelkeit verspürt. Frage mich, ob auf diese Weise schon mal jemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist. Überlege gerade was schlimmer ist; permanent den Brechreiz zu unterdrücken oder die Tatsache, dass das eigene Gesicht zu siebzig Prozent angesifft ist. Da kann man sich dann echt glücklich schätzen, wenn die Haare nicht im Gesicht liegen.

Nach dieser völlig missglückten Art der Zuneigung überlegt man dann, ob man den Gegenüber vielleicht besser darauf ansprechen sollte, das würd ich nämlich nicht mal meinen schlimmsten Feinden gönnen. Wobei denen vielleicht; egal, ich schweife ab. Ist bestimmt eine richtige Klatsche, wenn man so was ins Gesicht gesagt bekommt..

Was ist eigentlich, wenn der beschriebene Mann schon einige Beziehungen geführt hat, wovon ja in der Regel auszugehen ist? Beschließe, das mal aufzuteilen.


Für die Frau, die den Mann nur flüchtig kennt tun sich da Fragen auf; spricht man das an oder lässt man es besser bleiben? Wie würde der Gegenüber reagieren oder kommt es arg arrogant wenn man es anspricht? Ist es feige wenn man es lässt? Frau hat sich in dieser Situation entschlossen, es zu lassen. Verständlich wie ich finde, würde mich auch nicht freuen, wenn ich so was erzählt bekäme. Die Frau kann einem irgendwie echt Leid tun, nicht nur, dass sie sich entweder für oder gegen das Ansprechen entscheiden muss, allgemein ist es für sie zum Schwarzärgern. Der Kontakt zwischen den beiden ist eine einmalige Sache und da sind solche Umstände dann wirklich sehr enttäuschend und frustrierend.


Generell finden die meisten Frauen schlechtküssende Männer eher abstoßend. Was ebenfalls sehr abstoßend ist, ist wenn man ununterbrochen sone Zunge im Hals hat, schließlich muss man ab und zu auch mal atmen. Aber auch wenn man nicht atmen müsste, gingen Leute, die ständig nur mit Zunge küssen echt auf den Sack. Denn, auch wenn das jetzt auf einmalige Kontakte nicht zutrifft, ein Kuss geht nach Möglichkeiten ins Herz, nicht in den Hals.

Aber mal ehrlich, ist Frau komplett unschuldig? Die Rollenverteilung kann im Übrigen auch genauso gut umgekehrt sein. Glaube, dass es ebenso viele Frauen gibt, die nicht gut küssen, weiß ich aber nicht.


Bin der Meinung, dass Mann nicht die alleinige ‚Schuld’ hat. Die Person, die ich oben beschrieben habe, hat nämlich schon einige Beziehungen geführt. Interessant und auch teilweise arm finde ich, dass es anscheinend Leute gibt, die sich lieber drei Monate lang (so lange dauerte Mann's letzte Beziehung) nach dem Küssen mit mehrlagigen Taschentüchern das Gesicht abputzen, als dem BEZIEHUNGSPARTNER zu sagen, dass er mal bitte seinen Speichel bei sich behalten soll. Vielleicht habe ich ja auch etwas falsch verstanden, aber man hat doch in der Regel ne gute Vertrauensbasis in einer Beziehung. Vor allem, wenn diese drei Monate lang und drüber geführt wird. Da krieg ich echt einen Knall! Hat für mich auch was mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu tun. Lache über diese Feigheit, obwohl sie eigentlich zum Heulen ist. Beschließe zudem, niemals auf diese Art und Weise eine Beziehung zu führen.

Andauernd tun als ob nichts wäre ist der schwerste Verrat
(Thomas D.- Vergiftet im Schlaf)

Finde abschließend, dass man allgemein viel offener über solche Dinge reden sollte; das Leben ist zu kurz für dreimonatiges Ertragen miserabler Zuneigungsversuche. Außerdem finde ich Beziehungen, in denen die nötige Aufrichtigkeit/Ehrlichkeit fehlt echt lächerlich.


Frage mich im Übrigen, ob der beschriebene Mann eigentlich Spargel schneiden kann.

Bonsoir ;-)